Was sind Mittelmeerkrankheiten?
Von Mittelmeerkrankheiten haben die meisten sicher schon gehört. Hier klären wir dich grundlegend über diese auf.
Leishmaniose
Erreger:
Leishmania infantum
Überträger:
Sandmücken der Gattung Phlebotomus
Symptome:
Beginn meist unspezifisch: Anämie, Apathie, Lethargie, Appetitlosigkeit, Abmagerung etc. Später: Einreißen der Ohrränder, Hautläsionen, Dermatitis, verstärktes Krallenwachstum etc.
Behandlung:
Wir haben bisher gute Erfahrungen mit dem Prophylaxepräparat CaniLeish® gemacht. Gerne klären wir Sie darüber auf. Ansonsten wird z.B. Allopurinol (ein bekanntes Human-Präparat bei Gicht) im Kampf gegen die Leishmaniose benutzt. Zudem sollte das Immunsystem des Hundes gestärkt werden. Ein reisekrankheitenerfahrener Tierarzt sollte Ihnen da gut zur Seite stehen können und Sie über weitere Möglichkeiten beraten können.
Heilungschancen:
Beim Menschen ist die Leishmaniose heilbar, doch beim Hund leider nicht. Dennoch ist sie mit den richtigen Medikamenten gut unter Kontrolle zu kriegen. Die richtige Behandlung kann einem Hund durchaus einige schöne und beschwerdefreie Jahre schenken.
Ansteckung:
Die Übertragung auf den Menschen ist nur durch den Stich der Schmetterlingsmücke möglich.
Eine Übertragung ohne die Mücke ist theoretisch möglich, wurde aber bisher nie nachgewiesen!
Nicht jeder Hund, der durch einen Stich der Sandmücke mit Leishmanien infiziert wird, erkrankt auch tatsächlich. Ob die Leishmaniose ausbricht, hängt vom Immunsystem des Tieres ab.
Babesiose
Erreger:
Babesia Canis und Babesia Vogeli
Überträger:
Zecken der Gattung Ixodes – Braune Hundezecke, Auwaldzecke
Symptome:
Die Symptomatik ähnelt in mancher Hinsicht der der Malaria. Anzeichen der Babesiose sind z.B. Anämie, Hämoglobinurie, Fieber bis 42°C, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Blutungsneigung, Ikterus, Gastritis, Milz- und Lebervergrößerung, Bewegungsstörungen, epileptische Anfälle etc.
Behandlung:
Imidocarb-Dipropionat (Carbesia®), alternativ Imizol®
Heilungschancen:
Die Babesiose ist sehr gut behandelbar und heilbar.
Ehrlichiose
Erreger:
Ehrlichia Canis
Überträger:
Zecken der Gattung Dermacentor reticulatus und Rhipicephalus sanguineus (Vorkommen in Süd- und Mitteleuropa) – Braune Hundezecke
Symptome:
Schwäche, Blutungsneigung, hohes Fieber, Gelenkbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen, rezidivierendes Nasenbluten, eitriger Nasenausfluss, Atemnot, Schwellung der Lymphen, Abmagerung, Krampfanfälle etc.
Behandlung:
Die Therapie erfolgt durch Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclin und Oxytetracyclin über zwei Wochen. Seropositive Tiere sollten isoliert werden.
Heilungschancen:
Eine unbehandelte Ehrlichiose kann infolge zunehmender ggf. über Jahre andauernder, schleichender Blutungsneigung zum Tod des Tieres führen, doch behandelt ist die Erkrankung sehr gut zu kurieren.
Hepatozonoose
Erreger:
Hepatozoon Canis
Überträger:
Zecken der Art Rhipicephalus sanguineus – Braune Hundezecke.
Die Übertragung erfolgt durch das Verschlucken bzw. Zerbeißen der Zecken.
Symptome:
Fieber, Lethargie, Anämie, Nasen- und Augenausfluss, hämorrhagische Diarrhoe, Lymphadenopathie., Anämie, Muskelatrophie, Abmagerung, Leber- / Nierenversagen, Versteifung der Rumpf- und Nackenmuskulatur etc.
Behandlung:
Eine erregertötende Behandlung ist leider nicht bekannt. Dennoch können Symptome gelindert werden mit den richtigen Medikamenten und ist somit nicht direkt ein Todesurteil. Sprechen Sie Ihren Tierarzt an.
Anaplasmose
Erreger:
Anaplasma phagocytophilum
Überträger:
Zecken (Holzbock)
Symptome:
Abgeschlagenheit, Fieber, Fressunlust, Muskelverhärtungen, Polyarthritis mit Gelenkschmerz, Gelenkschwellungen, Lahmheit, Gewichtsverlust, Blutungsneigung, Anämie etc.
Behandlung:
Die Therapie erfolgt durch Antibiotika wie Doxycyclin, Tetracyclin und Oxytetracyclin über zwei bis vier Wochen und verzeichnet gute Erfolge.
Dirofilariose
Erreger:
Auch Herzwurmerkrankung (kardiovaskuläre Dirofilariose) genannt – mit dem Erreger Dirofilaria immitis
Überträger:
In Mitteleuropa nicht heimische Stechmückenart
Symptome:
Die befallenen Tiere zeigen mit der Entwicklung der reifen Würmer, also erst etwa 6 Monate nach der Infektion, in Abhängigkeit vom Grad des Befalls eine reduzierte Leistungsfähigkeit. Es entwickelt sich eine Rechtsherzinsuffizienz mit Überlastung und Erweiterung der rechten Herzseite mit Atemnot, Husten und der Bildung von Ödemen etc.
Behandlung:
Die Behandlung der Dirofilariose ist kompliziert und trotz großer Bemühungen führt die Erkrankung leider oft zum Tode. Ihr Tierarzt kann Ihnen dort sicherlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Befall der Herzwürmer ist keinesfalls zu unterschätzen, dennoch lohnt es sich den Kampf gegen sie zu versuchen!
Rickettsiose
Erreger:
Ehrlichia canis (Rickettsien)
Überträger:
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Symptome:
Die Symptome sind sehr unterschiedlich, charakteristisch sind Einblutungen wie sie auch bei der Ehrlichiose (ebenfalls Rickettsienerkrankung) vorkommen. Kleine Entzündungen der Lymphknoten, Hautauffälligkeiten, Haarausfall, vermehrte Schuppenbildung gehören ebenfalls zum typischen Bild. Schwere Verläufe verursachen Organschäden, massive Gewebsuntergänge, sogenannte Nekrosen und Hirnhautentzündungen, abhängig vom jeweiligen Erreger.
Behandlung:
In der Regel erfolgt die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum über einen Zeitraum von wenigen Wochen, zusätzlich ist ein Immunpräparat, ggf. auch ein leberunterstützendes Präparat angezeigt.
Was gibt’s noch?
Für noch genauere Informationen, kannst du gerne auf den Seiten von Parasitus Ex e.V. schauen, wo wir auch unsere Mittelmeerchecks machen lassen.
Natürlich gibt es vor der Hundeanschaffung noch vieles andere zu bedenken. Sieh‘ dir hier unsere Seite dazu an.